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DaF/DaZ Unterricht

 

Sprache ist ein Verkehrsmittel; so wie die Eisenbahn die Güter von Leipzig nach Dresden fährt, so transportiert die Sprache die Gedanken von einem Kopf zum anderen“

(Wilhelm Oswald)

 

 

DaZ – Deutsch als Zweitsprache

 

Liebe Eltern, Sie möchten Ihr Kind in unserer Schule anmelden und wir heißen Sie willkommen!

 

Eine neue Lernumgebung, neue Mitschüler, neue Lehrer und vor allem die neue Unterrichtssprache Deutsch wartet darauf, entdeckt zu werden.

 

Damit Ihre Tochter/Ihr Sohn erfolgreich lernen kann, ist es wichtig, dass er/sie die Kenntnisse der deutschen Sprache erwirbt bzw. sie erweitert. Mit diesen Informationen möchten wir Ihnen und Ihrem Kind die Möglichkeit für den Erwerb der deutschen Sprache aufzeigen.

 

Was wird gelernt?

 

Im DaZ-Unterricht lernen die Schülerinnen und Schüler Grundlagen der Alltags- und Bildungssprache. In unserer Schule wird das DaZ-Fach für Anfänger(Sprachniveau A1-B1) und Fortgeschrittene (B1+)angeboten. Die Feststellung des Sprachniveaus findet im Gespräch mit DaZ-Lehrern oder durch einen Einstufungstest statt. Nachdem die Schüler das Sprachniveau B1+ erlangt haben, besuchen sie nur noch den Regelunterricht. 

 

Wer ist die Zielgruppe?

 

Kinder und Jugendliche ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen

 

Wie ist der DaZ-Unterricht aufgebaut?

 

Der DaZ-Unterricht gliedert sich in die Arbeitsbereiche:

 

Kommunikation
Hörverstehen
Leseverstehen
Aussprache
Schreiben
Landeskunde

 

Wie viele DaZ-Stunden?

 

DaZ für Anfänger mit 12 Std./Woche
DaZ für Fortgeschrittene mit 10 Std./Woche

 

Die Kombination aus dem DaZ- und deRegelunterricht führt zur gelungenen Integration.

 

Wie erfolgt die Leistungsbewertung?

 

vier Klassenarbeiten
Grammatik- und Vokabeltests
Mitarbeit im Unterricht
Hausaufgaben
Heftführung

 

Durchgeführte Aktionen:

 

In Kooperation mit dem Courage-Team und DaZ-Klassen

Willkommensfrühstück
Kinowoche
Ramstein-Rallye
Kunstaktion „Geschichten aus aller Welt“
Sportevent

 

Deutsche Sprache und ihre Bedeutung

 

Das Erlernen der deutschen Sprache, Geschichte und Kultur entwickelt bei den Kindern und Jugendlichen:

 

Interkulturelle und kommunikative Kompetenzen
Weltoffenheit und Toleranz
Selbstständige schulische und später berufliche Laufbahn
Erfolgreiche Integration

"Schule ist mein Zuhause"

Im dritten Stock der Realschule plus in Ramstein hört man hinter einer Tür lautes Lachen. Kevin, der aus Serbien kommt, erzählt gerade seinen Mitschülern, wie er mit seiner 10-köpfigen Familie abends am Esstisch sitzt. Im Deutschkurs für Fortgeschrittene (7.-10. Klasse) bei Frau Mader haben sich die Schüler  gegenseitig interviewt und stellen ihren Banknachbarn nun vor der ganzen Klasse vor. 

 

Nicht nur für den Besucher ist es interessant zu hören wie viele unterschiedliche Nationen hier in einem Raum sitzen, sondern auch für die Schüler selbst.
Gerade stellt die 16- jährige Habibe, die aus dem Kosovo kommt, den ebenfalls 16-jährigen Martin aus Ungarn vor, der erst seit einem Jahr in Deutschland ist. Man erfährt, dass Habibe Krankenschwester werden möchte und Martin Arzt. 

Hohe Ziele haben sich die beiden gesetzt. Eraj möchte Ingenieur werden, er ist 17 und ist mit seinem Bruder Siam, der ebenfalls in der Klasse sitzt, aus Afghanistan geflohen. Beide sind erst seit 7 Monaten hier. Emma stellt uns Siam vor. Wir erfahren, dass er Angst vor dem Krieg hat und Pilot werden möchte. Seit Montag ist er auch in der Ganztagsschule und froh darüber, denn nun kann er auch am Nachmittag noch Deutsch sprechen und seiner Leidenschaft nachgehen, dem Sport, denn die Realschule plus hat ein breites Angebot im Nachmittagsbereich. Ein anderer Schüler murmelt bei diesem Thema vor sich hin: "Die Schule ist wie ein Zuhause."
Stocken die Schüler bei ihrer Präsentation hilft ihnen Frau Mader, die gleichzeitig sehr darauf achtet, dass die Schüler in ganzen Sätzen sprechen und nicht ablesen.

Es klingelt. Einige Schüler verlassen den Saal, andere bleiben sitzen und einige kommen hinzu. Nun ist der Anfängerkurs an der Reihe. Die Schüler beschäftigen sich gerade mit dem Thema  "Küche" und mussten hierzu als Hausaufgabe die Namen und Artikel verschiedener Küchenutensilien aufschreiben und malen.

Heute steht auch noch das Hörverstehen auf dem Programm. Zwei Familienmitglieder unterhalten sich über das abendliche Fernsehprogramm und die Schüler müssen herausbekommen, welche Sendung um wieviel Uhr im Fernsehen läuft. Keine leichte Aufgabe für die Schüler, die somit aber gleich ein paar bekannte deutsche Fernsehsender und Serien kennenlernen.


Schaut man zur selben Zeit aus dem Fenster sieht man den Deutschkurs der 5 und 6 Klässler bei strahlendem Sonnenschein im Pausenhof. Fabienne Thum, die gerade ihr Berufspraktikum als Erzieherin macht und Jana Bauer (FSJlerin) möchten, dass die Schüler die neue erlernten Begriffe nicht nur benennen und schreiben, sondern auch erfassen können. Also sind sie mit ihrer Deutschgruppe in den Hof gekommen und die Kinder suchen gerade Würmer, Gras und Steine.

Überall schwärmen sie im Schulhof herum und hoffen auch eine Schnecke zu finden, den Namen des Tieres haben sie gerade gelernt. 


(Marie Schondelmaier - FSJlerin, Fabienne Thum, Jana Bauer und Schülerinnen des Deutschkurses Klasse 5 und 6)

 

An der Realschule plus gibt es bereits seit dem letzten Schuljahr ein gut ausgearbeitetes Unterrichtskonzept für Schüler, die erst seit kurzem in Deutschland sind. 70 Schüler, die weniger als ein Jahr in Deutschland sind, gehen aktuell auf die Realschule plus. Frau Mader, die mit einer vollen Stelle als Lehrkraft nur für den DAF/DaZ Unterricht eingestellt wurde, wird von einem großen Team unterstützt, um diesen Schülern Deutsch beizubringen. 3 weitere Lehrkräfte verstärken stundenweise das Team  beim Deutschunterricht der 7.-10. Klasse. Weiterhin im Team mitwirkend ist eine FSJlerin und 2 pensionierte Lehrer, die sich einmal die Woche ehrenamtlich um die Flüchtlingskinder kümmern.
In der 5.-6. Klasse unterrichten zwei weitere Lehrkräfte, unterstützt durch Mitarbeiterinnen des Jugendbüros.

Das schulinterne Konzept für Nichtsprachler unterteilt diese zunächst nach Klassenstufen und nach ihren Deutschkenntnissen. So gibt es in jedem Bereich zwei Gruppen, die Anfänger und die Fortgeschrittenen. Die Anfängergruppe hat in der Woche 23 Stunden Deutschunterricht und die Fortgeschrittenen 17. Die restliche Zeit verbringen die Schüler in ihren Klassen, denn eine erfolgreiche Integration ist mehr als nur Sprachförderung, sie umfasst auch andere Kompetenzbereiche, die die Schüler intensiver in ihren Regelklassen erlernen können. Wie lange die Schüler in den jeweiligen Kursen bleiben ist unterschiedlich, da hier individuell auf die Bedürfnisse und Fortschritte der Lernenden eingegangen wird. Am Ende steht jedoch bei allen die vollkommene Integration in den Regelunterricht auf dem Programm.

(B.Pfannenstiel)